Gordon Setter, Jagd- und Vorstehhund
Gordon kommt im Süden zusammen mit sieben Geschwistern zur Welt. Es ist der neunte Wurf seiner Mutter und Gordon ist eher klein für seine Rasse. Die Welpen wachsen eingesperrt mit ihrer Mutter in einem Aussenzwinger auf.
Über sein Leben als Apportierhund weiss ich nicht viel, nur, dass Gordon im Rudel jagen muss. Fressen gibt es nur nach erfolgreicher Jagd, ein Mittel, um die Hunde gefügig zu machen.
Gordon ist bis zu seinem vierten Altersjahr im Einsatz, dann wird er nicht mehr gebraucht und in einer Tötungsstation abgegeben. Die Tiere werden dort vergast.
Bekannte Hilfsorganisationen wissen um diese Orte und versuchen, möglichst viele Tiere zu retten. Gordon finden sie, an einer kurzen Leine vor einer Blechhütte angebunden, einen dreckigen Wassernapf vor sich. Der vierjährige Rüde versucht sich zu beschäftigen; er jagt Ameisen und Schatten. Während vier Monaten ist dies sein Alltag.
Gordon wird gerettet und die Hilfsorganisation macht ihn bekannt.
Ich sehe mir sein Foto immer wieder an und nach einigen weiteren Abklärungen entscheide ich mich für ihn; wir haben bereits einen Hund aus einer Rettungsstation.
Gordon kommt Ende August 2008 nach einer langen, qualvollen Fahrt zu uns; viel kleiner, als ich ihn mir vorgestellt hatte und sein ganzer Körper mit Zecken übersäht.
Gordon hat es geschafft. Viele seiner Artgenossen – nicht!
Gordon ist 10 Jahre lang unser geliebter Familienhund – er stirbt am 18. Dezember 2018 um 11.30h, knapp 15jährig und dennoch für uns viel zu früh.