This article is just available in german!
Wir spürten, dass hier aufgrund der massiven Wesensveränderung etwas sehr im Argen lag.
Nach einer unglaublichen Odyssee an Arztbesuchen, trafen wir letztlich auf das Tierspital Zürich, um endlich die Ursache für die Veränderung zu finden, mit der Hoffnung auf Heilung oder im schlimmsten Fall den Hund erlösen zu dürfen.
Bis zur finalen Diagnostik wurden wir als Tierbesitzer Schritt für Schritt begleitet und beim Aufklärungsgespräch liebevoll und ausführlich über die Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten informiert, um Nico seine bisherige Lebensqualität zurückzugeben und uns unsere schlimmsten Befürchtungen zu nehmen.
Nico wurde mit unspezifischen Symptomen (Leistungsschwäche, reduzierter Appetit, steifer Gang) vorgestellt, die nicht nur durch Hirntumoren verursacht werden können und die Diagnose entsprechend erschwerten. Dank bildgebender Diagnostik konnte schliesslich ein Tumor der Hirnanhangsdrüse als Ursache ausgemacht werden. Aufgrund der Beteiligung dieser Drüse am Hormonhaushalt des Körpers zeigen betroffene Tiere oftmals auch hormonell bedingte Veränderungen. Dies war bei Nico allerdings nicht der Fall.
Der Rüde wurde in zehn ambulanten Sitzungen, jeweils in Kurznarkose, bestrahlt. Nachdem die Patienten wieder komplett wach sind, erhalten sie eine Portion Futter – was sicher einer der Gründe ist, weshalb die meisten Tiere schwanzwedelnd zu uns kommen.
Während die Strahlentherapie nach Abschluss noch eine Weile nachwirkt und der Hirntumor nach einigen Monaten den kleinsten Punkt erreicht, verbessern sich neurologische Ausfallserscheinungen meist schon während der zweiwöchigen Behandlung.
Eine symptomatische, medikamentöse Behandlung ermöglicht nur einen kurzfristigen Zeitgewinn, wohingegen mit einer Strahlentherapie einiges mehr an Lebenszeit gewonnen werden kann – und dies bei sehr guter Lebensqualität.
Story von: Nico’s Familie & Chris Staudinger, Tierarzt Team Radio-Onkologie